Schon so lange wie wir denken können, wird die Todesstrafe verhangt.
Früher wurden vor allem Hexen, oder wie wir heute sagen würde, Krauterfrauen,
also alles, was irgendwie übersinnlich, fremd und nicht alltaglich
war, zum Tode verurteilt. Die Menschen wurden entweder auf dem Scheiterhaufen
verbrannt, erhangt oder geköpft. So glaubte man, die Hexen vom Bösen
zu "reinigen", in dem man sie verbrannte .Aber egal in welchem Jahrhundert
und an welchem Ort, man vermied bei jeder Ausübung der Todesstrafe den
direkten Kontakt mit dem Opfer, um sich keiner ,,Blutschuld“ zu beladen.
Es gab aber noch etliche andere Methoden. Die Todesstrafe wird heute noch in
einigen Landern, z.B. in einigen Staaten der USA oder in Landern des
Islam praktiziert. So ist es möglich zu sagen, dass die Todesstrafe keine
jüngste Erscheinung ist, sondern schon immer praktiziert wurde. Ist die
Todesstrafe aber auch noch heute notwendig, um gegen Sexualverbrecher und Mörder
vorzugehen, oder sollte man diese Art der Bestrafung abschaffen?
Das haufigste Argument für die Todesstrafe ist ihr Abschreckungswert.
Ein Vergewaltiger, Mörder oder Kinderschander muss bestraft werden,
damit andere abgeschreckt werden ein Verbrechen zu begehen. Denn was könnte
einen Menschen mehr dazu bewegen ein Verbrechen nicht einzugehen, wenn er für
eine Straftat mit seinem Leben bezahlen muss. Dies trifft aber haufig nicht
zu, da diejenigen, die eine Straftat begehen oft im Rausch von Drogen, gezwungen
von Trieben, bewegt von Gefühlen oder in Panik und so nicht mit dem Verstand
handeln. Die Straftat werden meist ohne Bewusstsein der Folgen begangen. Es
ist auch haufig der Fall, dass physisch labile und kranke Menschen nach
einer Straftat als unheilbar gelten und nach einer Einweisung in eine Anstalt
nur in den wenigsten Fallen geheilt werden. m6x21xj
Der Schutz vor Rückfalltatern ist für viele in der heutigen Gesellschaft
ein Argument für die Todesstrafe. Um eine Wiederholungstat nach Absitzen
der Haftstrafe zu verhindern, dentieren viele zur Verhangung der Todesstrafe.
Die Wiederholungstat ist dabei zwar ausgeschlossen, dennoch ist es unmöglich
eine Wiederholungstat vorauszusehen. Um eine Wiederholungstat aber trotzdem
nach Ende der Haftstrafe oder Vergehen der Straftat ohne Ausführen der
Todesstrafe auszuschließen, ware es vermutlich am besten den Tater
in eine Anstalt oder weiterhin in ein Gefangnis einzuweisen, zum Schutz
der Gesellschaft .
Ein anderes Argument das für viele Menschen für die Vollstreckung
der Todesstrafe spricht ist der Ruf nach Gerechtigkeit und Vergeltung für
die Opfer. Doch ist dem Opfer oder den angehörigen wirklich geholfen, wenn
der Tater getötet wird? Die Straftat kann dadurch nicht gemindert
oder ungeschehen gemacht werden. Der Anschein, dass die Opfer dadurch geracht
werden und dem Opfer geholfen wird, wird zwar haufig als richtig und gerecht
empfunden, doch ist es heutzutage noch möglich für einen Staat über
den Tod eines Menschen zu entscheiden, um Rachegelüste der Angehörigen
der Opfer zu befriedigen. Wie kann ein Staat entscheiden, wer von denjenigen,
die eine Straftat begehen mit der Todesstrafe bestraft werden muss
Auch die Kostenersparnis ist für die Befürworter immer wieder ein
wichtiges Argument. So ist die Annahme weit verbreitet, das eine Hinrichtung
im Gegensatz zu einer lebenslangen Gefangnisstrafe billiger ist. Doch darf
es überhaupt möglich sein einen Straftater nur zu töten,
weil es billiger ist. Dem Wert eines Menschen wird in diesem Fall keine Bedeutung
geschenkt. Dagegen ist immer wieder zu lesen, dass viele Menschen glauben, dass
die Todesstrafe eine schnelle und schmerzlose Art der Strafe ist. Die Erfahrung
in der Todeszelle auf die eigene Hinrichtung warten zu müssen ist grausam
und unmenschlich und kann auch nicht durch die Entwicklung „humanerer“
Exekutionsmethoden aufgewogen werden. Der Verurteilte wird lange vor der Hinrichtung
gezwungen, mit der Vorstellung zu leben, an einem festgesetzten Tag exekutiert
zu werden. Im Laufe des Berufungsverfahrens steht er standig zwischen Lebenswillen
und Hoffnung einerseits und sich auf den drohenden Tod vorbereiten zu müssen.
Diese Ungewissheit macht dem Verurteilten jede Nacht zur Hölle, dass für
unsereins unvorstellbar istAuch schrecken die Hinrichtungsmethoden die Menschen
von heute immer wieder auf, wenn sie eine Zeitung lesen oder in einem Fernsehbericht
verfolgen. Man stellt sich immer wieder die Frage, ob die Methoden trotz der
Straftat nicht gegen die Menschenrechte verstoßen? Der elektrische Stuhl,
die Gift- Injektion, Erhangen, Erschießen, Gaskammer, die nicht nur
für Organisationen wie Amnesty International, sondern auch für Politikern,
Bürgern, usw. zum Widerstand aufrufen. Sie sehen in diesen Methoden eine
Menschenrechtsverletzung. Die Giftinjektion ist für viele die mildeste
Art der Hinrichtung und erscheint auch am hygienischsten. Die Person, die hingerichtet
wird scheint ruhig und sanft einzuschlafen ohne Anzeichen von außerlicher
Gewalt. Doch der Eindruck trügt, da die Arzte an der Hinrichtung beteiligt
sind und so gegen ihren Eid: ,,Leben zu schützen und niemandem aus eigenem
Entschluss oder auf dessen Verlangen eine tödliche Dosis Gift zu verabreichen"
verstoßen
Egal wie oft ich über die Pro und Contras nachdenke, welche guten Gründe
es dafür gibt oder nicht, kann ich mich mit dem Gedanken nicht abfinden
das die Todesstrafe als legales Rechtsmittel eingesetzt wird. Auch wenn es abschreckend
wirken soll, verstößt es doch gegen die menschenrechte, das Recht
zu leben.
Auch die Meinung, dass die Bestrafung humanes ware, trifft meiner Meinung
nach nicht zu. Soll es wirklich human sein, jemanden jahrelang in eine Zelle
zu sperren, mit dem Bewusstsein, an einem festgelegten Tag zu sterben, aber
trotzdem die Ungewissheit zu haben, wann und ob man hingerichtet wird. Das ist
ein endloser Kampf mit der Psyche.
Auch die Tatsache , dass immer wieder Fehlurteile gefallt und Unschuldige
hingerichtet werden, sollte zu denken geben ob die Todesstrafe wirklich gerechtfertigt
werden kann. Denn jeder unschuldig Hingerichtete, ist einer zuviel.
Deshalb verstehe ich nicht warum man trotz all dieser Hintergründe Vergeltung
und Kosten als Rechtfertigung zur Durchführung hernimmt. Sind doch die
Kosten bei genauer Betrachtung viel höher als eine Lebenslange Haftstrafe
in einer Isolationszelle.
Auch das Argument, dass eine tödliche Giftspritze schmerzlos und somit
human ist, trifft nicht immer zu, treten doch immer wieder Schwierigkeiten auf.
Fehlerhaft dosierte Mischungen des Giftes oder falsch kalkulierte Stromstöße,
fügen den Opfern unermessliche Qualen und Schmerzen zu, die nicht vorgesehen
sind. Ein Beispiel hierfür findet sich nicht selten in Spielfilmen wie
z.B: The Green Mile
Meiner Meinung nach sollte man solche Menschen einsperren und therapieren und
nicht willkürlich ihr Leben beenden. Sollen sie sich doch ihrer Taten bewusst
werden, auch wenn das manchmal einige Zeit dauernd kann. Vielleicht kommt der
Zeitpunkt an dem sich die Menschheit selbst bewusst wird, dass unsere Aufgabe
darin besteht Leben zu bewahren und nicht es zu beenden, auch das Leben der
Menschen die bereits verloren scheinen.