t8q1qq
Ferdinand von Walter, der Sohn eines einflußreichen Adligen an einem deutschen
Fürstenhof, liebt Luise, die Tochter des Musikers Miller. Beide Vater
sind gegen diese Verbindung über die Standesunterschiede hinweg, und auch
Luise ist von Skrupeln geplagt, wahrend Ferdinand immer heftiger um sie
wirbt und sie zur Flucht mit ihm ermuntert, was ihr aber ihr Gewissen nicht
erlaubt; der enthusiastische Ferdinand hat dadurch Zweifel an ihrer Liebe. Um
das Zusammenkommen der beiden zu vermeiden und den Plan einer Heirat Ferdinands
mit Lady Milford, einer am Fürstenhof etablierten Adligen voranzutreiben,
klügeln von Walter und sein Sekretar Wurm eine Intrige aus: Die Eltern
Luises geraten -; angeblich wegen Majestatsbeleidigung -; in
Haft; Wurm erklart Luise, daß sie hingerichtet werden, wenn sie dies
nicht durch einen von ihm diktierten Liebesbrief an den Hofmarschall von Kalb
verhindert. Sie muß einen Eid leisten, daß sie gegenüber jedermann
diesen Brief als freiwillig geschrieben ausgeben wird. Ferdinand bekommt den
Brief zu lesen und ist verletzt und verzweifelt. Blind vor Wut sinnt er darauf,
sich an Luise zu rachen. Diese will sich durch den Freitod vom Eid befreien,
um sterbend Ferdinand die Wahrheit sagen zu können, doch verhindert der
Vater dies, indem er es als Treuebruch ihm gegenüber bezeichnet. So muß
Luise auf Ferdinands Anklagen schweigen. Erst durch die Tat Ferdinands, der
Luise und sich selbst vergiftet, wird sie der Schweigepflicht ledig. Sterbend
vergibt sie Ferdinand, der -; ebenfalls in den letzten Atemzügen -;
seinem eigenen Vater vergeben kann.